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Fetisch- und Sexpraktiken Ratgeber Übersicht

Ist Sado-Maso / BDSM für jeden eine lustvolle Erfahrung?

Seit dem Film- und Bucherfolg der Trilogie "Shades Of Grey" wollen viele Bondage und Sado-Maso ausprobieren. Viele Paare benutzen im Schlafzimmer gelegentlich Spielzeuge und setzen beim Sex auf eine etwas härtere Gangart. Wie werden Fesselungen für jeden zum Lustgewinn? Sind Sie vielleicht zu prüde, wenn Sie nicht auf Schmerz und Unterwerfung stehen? Leichte Fesselspiele und Lustschmerz können für jedes Paar eine Bereicherung beim Sexspiel sein. Wer dies als Rollenspiel zwischen Schauspielern und nicht als persönlichen Beziehungstest versteht, kann wie ein Schauspieler auch leichter in Rollen wie Domina, Sexsklave oder Sexklavin schlüpfen.

Bondage - ein fesselndes ErlebnisBondage - ein fesselndes Erlebnis

Es geht nicht nur um Lustschmerz

Jeder kennt das Bild der Domina, die ihren Diener bzw. Sklaven mit der neunschwänzigen Katze auspeitscht und ihn in eine Extase treibt. Viele fantasieren davon, eine Lustfolter einmal auszuprobieren. Einige haben natürliche Veranlagung dazu Schmerz in Lust zu wandeln, anderen gelingt es durch schrittweises Training. Auch wenn zartharte Hiebe mit Gerte oder Peitsche einen wichtigen Aspekt in der Welt des BDSM darstellen, ist erregende Qual und Züchtigung nicht alles. Die meisten Anhänger bevorzugen den Begriff BDSM - "Bondage and Discipline, Dominance and Submission, Sadism and Masochism". Das Eintauchen in sexuell fantasievolle Rollenspiele mit Macht und Unterwerfung ist hier das Ziel. Beispielsweise gibt es devote Partner, die sich beim Spiel gerne unterordnen und ihrem Partner gefesselt hingeben, ohne dabei auf Schmerzen stehen.

Bondage and Discipline

Der Begriff Bondage bezeichnet alle Formen des Fesselspiels, also auch beispielsweise die Handschelle am Bettpfosten, die in vielen Schlafzimmern zu finden ist. Nicht wenige Paare empfinden Lust dabei, zum Beispiel einen Schal oder ein Tuch zu benutzen, um einem Partner die Bewegungsfreiheit zu nehmen oder zumindest einzuschränken. Aus diesem Gefühl des Ausgeliefertseins ergibt sich für eine Vielzahl von Menschen ein erotisches Kribbeln. Die Fesselung kann aber natürlich auch viel weiter gehen und mit professionellen Seilen und Knoten betrieben werden. Sie wird auch oft in ein Rollenspiel integriert. Ein Rollenspiel kann aber auch darin bestehen, dass ein Partner den anderen durch Körperstrafen wie Schläge diszipliniert. Dann spricht man von Discipline. Die beiden Teilbereiche verschmelzen sehr häufig miteinander, eine genaue Abgrenzung ist nicht immer möglich, ebenso wie von den folgenden Bereichen.

Dominance and Submission

Dominanz und UnterwerfungDominanz und Unterwerfung

Hier geht es um die bereits erwähnte psychische Ebene, die nicht unbedingt mit dem Schmerz zu tun hat. Ein ungleiches Machtverhältnis wird hergestellt, sei es für die Dauer des gemeinsamen Spiels oder sogar dauerhaft in einer Top-Sub-Partnerschaft. Das kann ein zeitlich begrenztes Spiel als Ausgleich zum Alltag sein, geht aber auch bis hin zum so genannten Total Power Exchange, bei dem der unterwürfige Partner - genannt Botton - seinem dominanten Gegenpart, dem Top bzw. Dom, die vollständige Verfügungsgewalt über seinen Körper und sein gesamtes Leben einräumt. Das kann sich beispielsweise in einer Tätowierung äußern, die das Besitzverhältnis symbolisieren soll oder auch in abstrakteren Dingen wie der Überschreibung von Eigentum, die mit Sexualität eigentlich wenig bis gar nichts zu tun haben. So etwas ist nun sicher nicht jedermanns Sache, aber es gibt Liebhaber.

Sadism and Masochism

Der Bereich von BDSM, der öffentlich am meisten wahrgenommen wird, ist der Sadomasochismus. Häufig wird er fälschlicherweise mit dem gesamten BDSM gleichgesetzt. Auch die eingangs genannte Domina mit der Peitsche ist ein Beispiel für ein typisches Rollenspiel des Sadomasochismus (oder SM). Von großer Bedeutung ist für dessen Anhänger der Grundsatz "Safe, Sane & Consensual", der sich in etwa übersetzen lässt mit "sicher, bei klarem Verstand und einvernehmlich". Dadurch sollen sowohl ungewollte Schäden als auch Missbrauch verhindert werden. Gegenseitiges Vertrauen, Sicherheit und Freiwilligkeit sind die Prinzipien. Dazu gehört auch das "Stopp-Wort" (Safeword), das als Regel vor dem Spiel vereinbart wird. Nennt einer der Partner dieses Wort, wird das Rollenspiel sofort abgebrochen.

Muss mein Partner schmerzgeil veranlagt sein?

Auch ohne schmerzgeil veranlagt zu sein, wird jeder Schmerzreiz bei gleichzeitiger sexueller Stimulanz deutlich weniger schmerzhaft wahrgenommen als ohne Erregung. Die Ausschüttung von Endorphinen im sexuell erregtem Gehirn reduziert jede Schmerzwahrnehmung. Professionelle Dominas wissen über diesen Schutzmechanismus der Erregung Bescheid und beginnen ihre Lustfolter erst, nachdem sie den Sexpartner durch ihre erotische Kleidung in Lack und Leder oder auch fantasievolles Rollenspiel bereits in hohe erotische Erwartung versetzt haben. Sie wissen außerdem durch über mögliche persönliche Fetische des Sexpartner Bescheid oder können durch die Übernahme von Kontrolle, wie Fesselung oder Fixierung, diesen in Erregung versetzen. Schmerzgeil lässt sich lernen und trainieren.

Lust durch Schmerz steigern

Mit Training gelingt es auch ohne Veranlagung die schmerzliche Stimulanz bei BDSM in weitere sexuelle Erregung zu verwandeln und so zu steigern. Der Schmerz selbst ist somit nicht das Ziel, sondern nur ein Mittel zum Zweck. Ein erfahrener Dom oder eine erfahrene Domina hilft ihrem Sub dabei, die Umwandlung von Schmerz zu Luststeigerung zu trainieren. Besonders die ersten fünfzehn bis dreißig Minuten einer Lustfolter nutzt der Dom im Wesentlichen dazu, bei dem Partner die Frequenz und Intensität der Schläge und Hiebe schrittweise zu erhöhen bzw. durch sorgsame Auswahl der Schlaginstrumente vom sanfteren Paddelklopfer zur schmerzlichen Peitschenhieb zu intensivieren. Währenddessen sorgt die stetige Ausschüttung von Endorphinen beim Sub für weitere Erhöhung der Schmerzschwellen. Mit einiger Erfahrung und Training tritt der Sub dadurch in eine solch stark empfundene Ekstase (subspace), dass eine Schmerzwahrnehmung komplett verschwindet und sich höchstes Lustempfinden einstellt. Hier befindet sich der Sub in physischer und physicher Abhängigkeit zum Dom, der deswegen in großer Verantwortung steht. Die oft verwendete Bezeichnung von Herr bzw. Herrin auf der einen Seite und Sklave bzw. Sklavin auf der anderen Seite ist bei einer solchen BDSM Session absolut zutreffend.

Wie kann ich BDSM ausprobieren?

Viele Menschen fantasieren darüber, beim Sex oder in ihrer Beziehung einmal etwas auszuprobieren, was extravagant ist oder zumindest von dem abweicht, das sie kennen. Ob man wirklich auf BDSM steht oder es doch lieber bei der Vorstellung beruhen lässt, das lässt sich nur durch Ausprobieren erfahren. Grundsätzlich sollte dabei gelten: "Alles kann, nichts muss." Denn gerade in sexuellen Dingen neigen wir Menschen dazu, uns unnötig unter Druck zu setzen, obwohl wir doch so viel mehr Spaß haben können, wenn wir es entspannt angehen. Ziel sollte nicht sein, Pornofilme nachzuspielen, sondern Schritt für Schritt einzelne Spielarten in das Sexleben einzubauen. Wichtig ist dabei, mi dem Partner zu reden und langsam an das Spiel heranzuführen. Und zur Sicherheit gibt es immer noch das Safeword.

Welche Rolle übernehme ich beim BDSM?

Wer etwas experimentiert, wird schnell merken, ob das eigene Interesse nachlässt oder eine eigene devote oder dominante Veranlagung entdeckt und sexuelle Erregungen und Fantasien angeheizt wurden. Hilfe dazu bieten die Ratgeber Bin ich eine Sub? und Bin ich ein Dom? Sende einfach einen Link zu diesen Erotikratgeber an den Partner. Anschließend sollte man die Antworten gegenseitig abgleichen. Es bietet sich auch an, die Rollen wechselseitig auszuprobieren und anschließend mit dem Partner sowohl über positive als auch negative Erfahrungen zu sprechen.

Wie bringe ich meinen Partner zu BDSM?

Nicht jeder Partner reagiert auf Wünsche wie Fesselung und Lustfolter mit spontaner Freude und Bereitschaft. In den meisten Fällen hilft es, den Partner langsam und geduldig an das Thema heranzuführen ohne etwas abzufordern oder zu erzwingen. Beispielsweise kann eine Augenbinde ein erster Schritt sein. Ein gutes Argument für eine Augenbinde ist, dass alle anderen Sinne dadurch viel intensiver wahrgenommen werden. Nach dem Lustspiel sollte die Erfahrung immer genau besprochen werden, damit beide Partner wissen, was als erregend empfunden wurde. Wer bereits einen aufgeschlossenen Sexpartner für BDSM hat, sollte seine Wünsche für Rollenspiele und BDSM-Praktiken mit diesem offen besprechen. Anregungen finden sich beispielsweise im Ratgeber Sex Tipps für die junge Domina – wenn der Mann Sklave wird.

BSDM-Partner finden

Falls Sie noch einen Partner für Ihren BDSM-Fetisch von Eskapaden mit Fesselspielen bis zur längerfristigen Beziehung und Versklavung suchen, Gesuche, Angebote und Kontakte allgemein für BDSM finden Sie in den BDSM Erotikanzeigen, aktuelle Beispiel unten. Beachten Sie genau welche Praktiken gesucht sind und welche Tabus existieren. Wichtig von der ersten Kontaktaufnahme an ist, dass ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufgebaut wird. Denn nur im Vertrauen lässt sich eine Fesselung erregend empfinden. Dies kann durch absolute Ehrlichkeit in der Beziehung entstehen.

Zum Einstieg lässt sich ein Verein oder Gesprächskreis in der Nähe finden, wo man Gleichgesinnte treffen kann. Szene-Clubs und ähnliche Lokalitäten gibt es natürlich zahlreicher in den Großstädten. Wer vorsichtig in die Szene reinschnuppern möchte, kann sich über den BDSM-Städteszene-Führer über Veranstaltungen und Treffs informieren und diese unverbindlich besuchen. Achten Sie dabei auf persönliche Tabus und Veranlagungen. Zur Kommunikation kann ein Sklavenvertrag - Muster hier für die Versklavung - helfen. Sollten Sie Spaß dabei empfinden, dann wird sich Ihnen die Tür zu einer neuen, aufregenden Welt öffnen.

 

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Dieser Artikel wurde von einem freien Redakteur verfasst; darin zum Ausdruck gebrachte Meinungen entsprechen nicht notwendig den Meinungen von markt.de. Haben Sie Erfahrung als Sklave, Dom oder Domina? Schreiben Sie uns Ihre eigenen Ideen und Tipps dazu.

Bildquellen:
Bild 1: © Diana Kosaric / fotolia.com
Bild 2: © Tim Aßmann / fotolia.com

 

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