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Was ist Stalking und welche Tipps gibt es für Opfer?
Definition
1987 führte der Film "Eine verhängnisvolle Affäre" das Phänomen, das hinter dem Begriff Stalking steht, erstmals einem breiten Publikum vor Augen. Michael Douglas spielt in diesem Thriller einen erfolgreichen Anwalt, der nach einem Seitensprung zu Frau und Kindern zurückkehren möchte, seine Rechnung aber ohne seine Geliebte (Glenn Close) gemacht hat. Die nämlich dreht durch, setzt ihren Ex-Lover massiv unter Druck, versucht gewaltsam in sein Leben einzudringen und greift ihn schließlich sogar tätlich an, was ganz nach Hollywoodmanier in einem Blutbad endet. Dieses Beispiel zeigt, wie leicht die Emotionen, die sich in einer solchen Drucksituation aufstauen, aus dem Ruder laufen können.
Stalking bezeichnet die beharrliche, wiederholte Annäherung an eine Person gegen deren Willen und trotz ausdrücklicher Ablehnung durch den Bedrängten. Dabei kann dieses Verhalten sehr unterschiedliche Formen annehmen. Vom Versand massenhafter E-Mails über SMS- und Telefonterror oder die tägliche Zustellung von Geschenken, Blumen und Liebesbriefen bis hin zum Auflauern vor der Wohnungstür oder dem plötzlichen Erscheinen am Arbeitsplatz. Das Internet eröffnet zusätzliche Möglichkeiten für Stalking, beispielsweise die Veröffentlichung intimer Details in sozialen Netzwerken oder die Bestellung von Waren an die Adresse des Opfers (sogenanntes Cyber-Stalking). Die Opfer geraten durch diese Tätlichkeiten unter enormen Druck, empfinden Angst, häufig auch Scham und ein Gefühl der Hilflosigkeit.
Stalking richtig erkennen
In der Täter-Opfer-Beziehung lassen sich beim Stalking bestimmte Muster feststellen. So kennen sich Täter und Opfer meistens, häufig hatten sie zuvor eine Beziehung und der Stalker bedrängt sein Opfer, weil er sich zurückgewiesen oder enttäuscht fühlt. Seltener kommt es vor, dass Stalker ihre Gefühle auf ihnen zuvor unbekannte Personen projizieren. So ist auch das Stalken von Stars zwar in den Medien sehr präsent, im Vergleich aber ein eher seltenes Phänomen. Über 90% der Stalkingopfer sind Frauen, während die Mehrzahl der Täter männlich ist.
Opferrolle nicht annehmen, aktiv werden!
Wenn es den Opfern gelingt, ihre Ohnmachtsgefühle zu überwinden, stehen ihnen einige Handlungsoptionen offen. Seit 2007 ist Stalking in Deutschland strafbar. Auch andere Straftatbestände wie Hausfriedensbruch, üble Nachrede oder Beleidigung können hinzukommen und zur Anzeige gebracht werden. Stalkingopfern ist zu raten, sich möglichst bald Hilfe von außen zu holen - von Stalkern geht nicht nur eine potentielle Gefahr aus, sondern die Opfer leiden häufig an auf Dauer ernstzunehmenden psychischen Problemen wie Angst und Depressionen. Im Internet lassen sich schnell Beratungsstellen finden, die auf Hilfe in diesen Fällen spezialisiert sind.
Klare Kommunikation und Abwehr
Dem Stalker gegenüber sollte man sich konsequent ablehnend verhalten, auf Gesprächsangebote und Treffen nicht eingehen, da jede Zuwendung Hoffnungen wecken und damit erneute unerwünschte Annäherungsversuche provozieren könnten. Außerdem ist zu empfehlen, das Vorgehen des Stalkers möglichst genau zu dokumentieren. Wenn es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommt, muss nachvollziehbar sein, wann es zu welchen Aktivitäten von Seiten des Stalkers kam. Im besten Fall liegen handfeste Beweise wie Anrufbeantworteraufnahmen, Zeugenaussagen, Fotos oder Videoaufnahmen vor.
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