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Die Penislänge – ein Thema voller Missverständnisse

Viele Männer denken, die Länge sei entscheidend - ein Irrtum.

Die eigene Penislänge diskutiert man(n) nicht öffentlich – außer vielleicht mit Witzen oder durch überzogene Prahlerei. Wie emotional aufgeladen das Thema ist, verdeutlicht sich auch an der ständigen Präsenz es Themas in den Medien. Am Stammtisch oder in der Männerrunde gilt es jedoch weiterhin als eine Art nicht erörterbares Tabuthema.

Inhaltsverzeichnis

1. Mythen, Fakten und Gefühle
2. Der wissenschaftliche Ansatz
3. Subjektive Sicht
4. Wollen Frauen einen großen Penis?
5. Die Penisgröße richtig messen
6. Wie der Penis größer wird oder wirkt
7. Penisvergrößerung

Mythen, Fakten und Gefühle

Wenn ein Mann behauptet, er habe noch niemals seine Penislänge gemessen, dann kann man – wenn man ganz genau hinsieht – die Nase wachsen sehen. Nahezu jeder Mann hat schon einmal mit dem Zollstock nachgemessen, aber die allermeisten geben es nicht zu. Vor allem in der Pubertät und Jugend ist die Neugierde vorhanden, sich mit anderen zu vergleichen und herauszufinden, ob man "normal" ist.

Im Alter von 11–18 Jahren wächst der Penis, mal früher, mal später. Ein ganzer Zweig der Sexindustrie vermarktet Pumpen, Pillen, Geräte und Techniken. In einer durchschnittlichen Woche findet man im E-Mail-Postfach mindestens eine Spam-Mail, die auf die Möglichkeiten von Vergrößerungsprodukten hinweist. Anhand dieser Häufung kann man absehen, was für einen Stellenwert das Thema für viele Männer besitzt.

Der wissenschaftliche Ansatz

Studien zur Penislänge

Es gab bereits hunderte Untersuchungen zu dem Thema, einige mit dem Fokus auf einen tatsächlichen "Schwanzvergleich" im internationalen Maßstab. Dort wird dann nach Ländern, Hautfarben, Religionen und Vorlieben sortiert und es werden Ranglisten erstellt. In der Realität haben all diese Schlussfolgerungen nur wenig Aussagekraft. Seriöse Metastudien – also Studien, welche viele andere Studienergebnisse zusammenfassen – konnten meist nur geringste Abweichungen im Millimeterbereich feststellen.

Es gibt tatsächlich gewisse kontinentale Unterschiede, so haben die Han-Chinesen im Durchschnitt die kürzesten Penisse. Am besten bestückt sollen die Franzosen und Schotten (über 10 cm im schlaffen Zustand) sein. Da es aber keine miteinander vergleichbaren Studien für jedes Land der Erde gibt, sind die Ergebnisse mit Misstrauen zu betrachten.

Weder die Körpergröße noch die Nase oder Ohrläppchen lassen Rückschlüsse auf die Penisgröße zu. Genauso wenig kann man an Händen oder Fingern die Länge ablesen. Zudem wird angenommen, dass sich viele unterdurchschnittlich bestückte Männer gar nicht erst zu einer Messung bereit erklären.

Ein globaler Vergleich der Penislänge ist bisher nur schwer möglich.

Wie groß ist der Durchschnitts-Penis?

Die absolute, durchschnittliche Penislänge (erigiert) liegt bei 13,9 Zentimetern – wenn man die ganze Welt betrachtet. Der durchschnittliche Penis im schlaffen Zustand ist 9,1 cm lang. Auch der Umfang wurde untersucht. So hat ein Penis im Durchschnitt einen Umfang von 9,3 cm, wenn er schlaff ist. Erigiert erreicht er einen Umfang von 11,6 cm.

Die Sicht auf sich selbst

Sofern ein Mann den subjektiven Eindruck eines unterdurchschnittlich großen Penis hat, schämt er sich oft deswegen und versucht, es zu kompensieren. Männer mit überdurchschnittlich großem Penis verlassen sich manchmal allein darauf und lassen andere Aspekte wie die Technik völlig außer Acht. Es gilt der alte Sinnspruch: Es kommt nicht auf die Größe des Hammers an – sondern wie man damit nagelt. Sicherlich mag ein Penis von 20 Zentimetern Länge oder darüber erst einmal imposant sein.

Der Kommunikationswissenschaftler Watzlawick sagte einmal: "Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel." Und genauso verhält es sich auch mit überdurchschnittlich großen Penissen. Durch Pornos entsteht der Eindruck, Männer dieser Größenordnung würden den Durchschnitt repräsentieren – was aber völlig verkehrt ist. Der Blick von oben auf den eigenen Penis ist nicht hilfreich – aus der Vogelperspektive sieht alles kleiner aus.

Wollen Frauen einen großen Penis? Wie Erregung tatsächlich funktioniert

Kaum eine Frau legt Wert auf einen besonders großen Penis.

Ein zu langer oder großer Penis schreckt viele Frauen eher ab. Die allermeisten Frauen bevorzugen durchschnittliche oder leicht überdurchschnittliche Penislängen im Bereich von 15–17 Zentimetern – und eben nicht die 25-Zentimeter-Riesenschlangen. Das hat auch einen rasch einleuchtenden Grund: Die Vagina ist zwar dehnbar, aber nur 11–15 cm lang. Wenn ein großer Penis nahezu vollständig eindringt, kann es vor allem am Muttermund unangenehm bis schmerzhaft sein, vor allem wenn der Partner zu grob zu Werke geht.

Daher die Faustregel: 5–6 cm für "drinnen", 5–6 cm für "draußen" und 5–6 cm für das "hin und her" sind keine schlechte Kombination. Es hängt entscheidend von der Wahl der Stellung ab, wie tief man eindringt. Mindestens genauso wichtig für die Erregung, wenn nicht sogar wichtiger, ist der Penisumfang. Die Erregung steigt durch die Dehnung und das Gegenhalten der Vaginalmuskulatur, sodass der Fortsatz der Klitoris bauchseitig stimuliert wird. Bereits eine Stimulation mit einem Zeigefinger kann ausreichen, um eine Frau zum Orgasmus zu bringen – und dieses Mindestmaß erreicht so ziemlich jeder Mann mit seinem Penis.

Die Penisgröße richtig messen

Es gibt zwei Arten von Penisse: Fleisch- und Blutpenisse. Der Fleischpenis ist im schlaffen Zustand schon recht groß, wird dann aber kaum größer, wenn er erigiert. Der Blutpenis ist im schlaffen Zustand vergleichsweise klein, kann aber bei der Erektion sehr viel größer werden. Deshalb sollte die Penislänge im erigierten Zustand gemessen werden.

Der erigierten Penis kann mit Maßband oder Lineal gemessen werden. Dafür sollte die Messlatte direkt am Bauch beim Penisschaft angesetzt werden. Man sollte darauf achten, dass die Messung auch wirklich bei 0 beginnt. Dann kann die Länge bis zur Spitze der Eichel gemessen werden.

Der Umfang des Penis kann übrigens mit einem Maßband gemessen werden. Hier sollte man allerdings die dickste Stelle finden und dort den Umfang abmessen.

Der Penis sollte immer im erigierten Zustand gemessen werden.

Wie der Penis größer wird oder wirkt

Bereits eine Rasur kann helfen: Die einzige, große Eiche sieht alleinstehend größer aus, wenn sie nicht vom restlichen Urwald umgeben ist. Ist der Bauch über dem Penis etwas zu wohlgenährt, kann das den Penis übrigens auch optisch verkleinern. Wer also abnimmt und etwas trainiert, kann optisch bereits einiges gutmachen. Ein paar Zentimeter dazu schummeln kann man übrigens auch Unterwasser. Da wirkt das beste Stück nämlich gleich viel größer.

Eine gezielte Massage, das sogenannte "Jelqing" soll den Penis übrigens wachsen lassen. Dabei wird der Penis wie beim Melken geknetet und in die Länge gezogen. Wer jeden Tag fleißig für 30 Minuten knetet, der kann sich wahrscheinlich über ein paar Zentimeter mehr freuen.

Folgende Faktoren lassen den Penis übrigens kurzzeitig schrumpfen:

• Kälte (Wetter, Wasser)
• Krankheit
• Erschöpfung
• Aufregung

Zudem soll Rauchen den Penis langfristig verkürzen, da das Nikotin die Blutgefäße schädigt. Im Alter wird der Penis außerdem unausweichlich kleiner, da das gute Stück an Elastizität verliert.

Penisvergrößerung – Nein, Danke!

Man(n) sollte (und muss) sich daher mit seinen körperlichen Gegebenheiten abfinden. Mechanische Streckungen, Penispumpen oder Operationen lösen nämlich das eigentliche Problem nicht – oft ist es ein zu geringes Selbstvertrauen und die mangelnde Akzeptanz der eigenen "Makel". Der Penis wird durch derartige Maßnahmen ohnehin nur im schlaffen Zustand optisch ein wenig länger – was aber beim eigentlichen Sex bedeutungslos ist.

Einer verständnisvollen Partnerin ist die Penisgröße egal. Auch ein kleines Haar in der Nase kitzelt. Männer: Steht zu eurem Penis, er ist ein Teil von uns – völlig egal, wie groß!

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