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Small Talk Profis: Flirten mit Amerikanern
Ein Spaziergang im Grand Canyon, ein Besuch im weltberühmten Disney World in Florida, die atemberaubende Kulisse der Golden Gate Brücke in San Francisco oder New York, eine der aufregendsten und beliebtesten Metropolen der Welt: Viele zieht es früher oder später für eine Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Der eine oder andere Urlaubs-Flirt gehört für viele zu einer gelungenen Reise einfach dazu. Zudem haben immer mehr Menschen auch beruflich in den Vereinigten Staaten zu tun. Umgekehrt bereisen und besuchen viele Amerikaner die europäischen Länder. Gelegenheiten, Amerikanerinnen oder Amerikaner kennenzulernen, gibt es daher reichlich. Doch wie ticken diese eigentlich? Gelten beim Flirten die gleichen ungeschriebenen Gesetze wie hierzulande? Was muss Mann oder Frau beachten, damit aus der ersehnten Liebelei keine Enttäuschung oder peinliches Desaster wird?
Immer schön locker bleiben
Zunächst einmal, die Unterschiede zwischen der amerikanischen und der deutschen Kultur sind gar nicht so erheblich. Die Gefahr, ins Fettnäpfchen zu treten ist somit kaum größer als bei einem Techtelmechtel mit einer Landsfrau oder einem Landsmann. Kein Grund zur Panik also: Entspannen Sie sich einfach und packen Sie Ihr charmantestes Lächeln aus. Das kommt sowieso überall auf der Welt am besten an. Trotzdem sollten Sie einige kleine Dinge beachten:
- Achtung Alkohol. Amerikaner haben andere Gewohnheiten beim Alkohol. Das Bier hat weniger Umdrehungen, generell gelten strengere Gesetze beim Alkohol - vergessen Sie dies nicht! Ob Sie nun in Amerika sind oder in Deutschland einen Amerikaner kennenlernen: Genießen Sie den Alkohol in Maßen.
- Direkt und Offen. Deutsche sind immer wieder überrascht, wie schnell und offen bei Amerikanern über Persönliches gesprochen wird. Auch wenn Amerikaner den Small Talk schätzen, scheuen sie sich nicht, persönlich früh zu thematisieren: von Komplimenten über Haustiere bis hin zum Familienstand und das Verhältnis zu ebendieser - was auf Deutsche recht unhöflich wirkt ist für Amerikaner normal. Also wundern sie sich nicht und seien Sie offen - gerne dürfen Sie auch auf eine persönliche Frage eine Gegenfrage stellen. Schneller findet man den Beziehungsstatus beim Flirten nicht heraus!
- Effizientes Flirten. Bedingt durch die Offenheit ist es nicht ungewöhnlich schon nach den ersten paar Sätzen gefragt zu werden, ob man verheiratet ist. Wie bitte, verheiratet? Beachten Sie, dass der Durchschnittsamerikaner mit 25 (Frauen) bzw. 27 (Männer) heiratet - auch wenn die Scheidungsquote recht hoch ist (40-50%) ist es immer noch ein recht konservatives Land. Ohne Trauschein eine gemeinsame Wohnung zu mieten ist selten. Also wundern Sie sich nicht, wenn sich unter den Amerikanern besonders viele Geschiedenene finden.
- Don't forget the Prop! Als Prop bezeichnet man einen Gegenstand, der einem hilft, bei einem Date das Eis zu brechen und Gesprächsthemen ermöglicht. Bei Amerikanern ist so etwas üblich. Während Gegenstände etwas seltener werden (Kamera, Buch, Zeitschrift), sind besonders auffällige Kleidungsstücke beliebt geworden. Vom auffälligen Hut, Statement-Sirt, bedruckte Leggins oder knallpinke Keilabsatz-Pumps - erlaubt ist, was gefällt und was einen Gesprächseinstieg ermöglicht.
- Apropos Gesprächseinstieg: Da sie sehr schnell sehr Persönliches thematisieren, gibt es für Amerikaner besonders einen Eisbrecher: das gute, alte Kompliment. Amerikaner sind die wahren Meister der Komplimente. Geizen auch Sie nicht mit netten Floskeln. Gerne auch übertrieben: Statt "schönes T-Shirt" sagen Amerikaner "Ich liebe dein T-Shirt!". Probieren Sie es aus - der andere fühlt sich geschmeichelt und wird Sie sicher mit einem ebenso netten Kompliment belohnen.
Beziehunsstatus: Are you single?
Da Amerikaner sehr schnell Interesse an Ihrem Beziehunsgstatus äußern werden und Sie manchmal sogar schon im zweiten Satz direkt danach fragen, sollten Sie genau wissen, was Sie antworten. Ähnlich wie die deutschen Kategorien "Single", "In einer Beziehung" und "Es ist kompliziert" gibt es auch bei den Amerikanern einiges zu beachten:
- "dating someone" ist die unverbindlichste Antwort, die Sie geben können. Es bedeutet, dass Sie single sind und beliebig viele Personen daten.
- "exclusive dating" ist im deutschen ungefähr gleichzusetzen mit einer Beziehung im Anfangsstadium. Man trifft sich mit nur einer Person, hat aber noch keine richtige Beziehung, sondern trifft sich noch zu Verabredungen.
- "non-exclusive dating" bedeutet, dass man sich mit mehreren Personen zu Verabredungen trifft. Anders als "dating someone" haben Sie hier jedoch feste Verabredungen mit mehreren Personen. Denken Sie immer daran: erlaubt ist, was Spaß macht und man sucht schließlich den richtigen Partner fürs Leben.
- "significant other" bezeichnet einen festen Partner. Bedenken Sie, dass Amerikaner recht früh den Bund der Ehe eingehen - meistens folgt nach einem jahr schon die Verlobung ("Engagement"), dicht gefolgt von der Hochzeit ("Wedding").
How are you doing?
In den Vereinigten Staaten leben mehr als 300 Millionen Menschen; ob Großstadt oder kleine Farm, Alltag und Leben vieler Amerikaner sind mitunter sehr unterschiedlich. Klar, dass es da für den deutschen Reisenden schwer sein kann, allgemeine Aussagen zur amerikanischen Flirt-Weise zu treffen. Meist kommt man mit Fremden sehr schnell ins Gespräch. Auch Frauen sollten nicht zu schüchtern sein, wenn sie sich für jemanden interessieren und denjenigen einfach ansprechen. Mit Unbefangenheit und vor allem einer Portion Humor haben Sie gute Chancen. Wundern Sie sich aber nicht, wenn schon beim ersten Gespräch eher private Details zur Sprache kommen oder offen Komplimente verteilt werden. Das mag für einen Deutschen zunächst ungewohnt sein oder sogar aufdringlich wirken, ist für Amerikaner jedoch völlig normal. Lehnen Sie sich also zurück und genießen Sie das zwanglose Geplauder.
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