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Kondom gerissen - was tun?
Kondome sind zwar relativ belastbar, dennoch kommt es immer wieder mal vor, dass ein Kondom reißt oder platzt. Ein gerissenes Kondom erhöht das Risiko einer Schwangerschaft und das Risiko einer Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Krankheit wie HIV, Syphilis oder Tripper. Trotzdem gibt es keinen Grund, gleich in eine Panik zu verfallen. Das ein oder andere kannst du nämlich ganz einfach tun.
Ungewollte Schwangerschaft verhindern
Damit das Kondom nicht reißt, muss man einiges beachten.Kondom auf Spermien untersuchen
Sobald Du oder Dein Partner / Deine Partnerin bemerken, dass mit dem Kondom irgendwas nicht stimmt, solltet ihr selbstverständlich den Geschlechtsakt zuallererst abbrechen. Je nach Zeitpunkt, wann der Riss im Kondom bemerkt wird, ist es unterschiedlich wahrscheinlich, dass Spermien durch den Riss in die Scheide und dann weiter in den Uterus gelangen und eine Eizelle befruchten. Sind keine Spermien im Kondom, können auch keine austreten, befindet sich bereits Ejakulat im Kondom, sind auch mit erhöhter Wahrscheinlichkeit Spermien durch den Riss nach draußen gelangt. Zu bedenken ist auch, dass Spermien auch vor dem Höhepunkt des Mannes austreten können, beispielsweise können Spermien im Lusttropfen enthalten sein.
Sofortiges Waschen des Intimbereichs
Eine Sofortmaßnahme, um eine Schwangerschaft zu verhindern, ist das Urinieren (wenn möglich) und Waschen des Intimbereichs. Das sollte nur mit für den Intimbereich vorgesehenen Reinigungsprodukten geschehen, keinesfalls mit anderen Maßnahmen, wie sie als Tipps und Tricks gern durchs Internet geistern. Häufig sind diese einfach nur gefährlich und gefährden die Gesundheit. Waschen ist zwar ungefährlich, allerdings ist das auch nur eine erste Maßnahme zur Verhinderung einer Schwangerschaft, die nicht als besonders sicher angesehen werden darf.
Pille danach
Die Pille danach hilft nicht schwanger zu werden, wenn das Kondom gerissen ist.Die deutlich sicherste Maßnahme zur Verhinderung der Schwangerschaft ist die sogenannte Pille danach. Bis zu 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr beziehungsweise dessen Unterbrechung verhindert die Pille danach relativ sicher die Schwangerschaft. Mittlerweile gibt es die Pille danach rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen, aber natürlich ist der Gang zum Arzt (Gynäkologen) die beste Option, alle notwendigen Informationen und medizinischen Eventualitäten zu erfahren.
Das Schwangerschaftsrisiko sinkt natürlich, wenn weitere Verhütungsmethoden angewandt werden. Obige Vorsichtsmaßnahmen werden - in Bezug auf ein Verhindern einer ungewollten Schwangerschaft - dann relativiert und beziehen sich in erster Linie darauf, wenn nur mit einem Kondom verhütet wird. Nur wer wirklich ganz sicher sein will, sollte auch bei einer weiteren Verhütungsmethode den Gynäkologen aufsuchen. Für die Gefahr einer Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit sieht das Ganze allerdings etwas anders aus.
Das Risiko einer Ansteckung mindern
Zum Vergrößern der Infografik bitte klicken.Reißt das Kondom, besteht die Gefahr einer Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit - ganz unabhängig davon, ob eventuell noch mit einer zusätzlichen Methode verhütet wird. Auch hier kann das sofortige Urinieren und Waschen des Intimbereichs - sowohl bei Männern wie bei Frauen - Krankheitserreger aus dem Körper spülen, aber zuverlässig ist das nicht. Daher ist es wichtig, in den nächsten Tagen und Wochen auf Hautveränderungen, besonders im Intimbereich, zu achten. Wird eine Geschlechtskrankheit frühzeitig erkannt, ist sie in den meisten Fällen auch gut behandelbar.
Insbesondere, wenn du deinen Sexualpartner nicht gut kennst oder du um eine Geschlechtskrankheit bei ihm oder ihr weißt, ist die sicherste Variante auch hier natürlich der Weg zum Arzt. Selbst eine Ansteckung mit HIV kann verhindert werden, wenn innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Geschlechtsakt beziehungsweise dessen Abbruchs eine sogenannte HIV-PEP (HIV-Post-Expositions-Prophylaxe) durchgeführt wird. Auch viele andere Geschlechtskrankheiten sind frühzeitig erkennbar und können entsprechend zügig behandelt werden, ohne dass sie ausbrechen.
Tipps für die richtige Kondomnutzung
Ein Grund, warum Kondome reißen, kann auch in einer falschen Benutzung liegen. Das Material, aus dem Kondome bestehen, ist zwar sehr belastbar, aber Kondome halten dennoch nicht alles aus. Besonders der Kontakt mit scharfkantigen oder spitzen Dingen kann ein Kondom beschädigen.
- Bereits beim Öffnen der Verpackung solltest du also aufpassen, dass das Kondom nicht durch scharfe Fingernägel, Ringe oder anderen Schmuck beschädigt wird. Auch Intimpiercings zum Beispiel könnten das Kondom beschädigen.
- Auch zu beachten: Roll niemals das Kondom vor dem Überstreifen aus, um es zu prüfen. Streif es immer direkt über den voll erigierten Penis - so kann es auch nicht verrutschen. Zwei Kondome übereinander ist ebenfalls eine schlechte Idee - das strapaziert das Material und erhöht die Gefahr, dass beide Kondome reißen. Viel hilft in diesem Fall alles andere als viel. Ein Kondom ist zudem nur zur einmaligen Nutzung gedacht.
- Bei einigen Gleitgelen und Massageölen muss darauf geachtet werden, ob diese für das Kondom geeignet sind. Entsprechende Hinweise stehen in den Packungsbeilagen zum Kondom und zum Gleitgel.
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