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Aussteigen aus der Prostitution – Sexarbeit beenden

Prostitution auf der StraßeProstitution auf der Straße

Der Entschluss zum Ausstieg steht fest – nun müssen noch ein paar Hürden genommen werden.

Das Aussteigen aus der Prostitution ist nicht mit einer Kündigung mit 3-Monats-Frist gleichzusetzen. Oft trifft man schon lange vorher den Entschluss, dem Gewerbe Prostitution Adieu zu sagen, aber Ängste vor dem Danach und der Akzeptanz im "normalen" Leben erschweren diese Entscheidung immer wieder erneut. Ich war sehr lange im Milieu beschäftigt, teilweise empfand ich es als sehr anregend, doch eines Tages wollte ich meinem Leben eine andere Richtung geben. Leicht war der Schritt nicht, aber auch nicht unmöglich.

Sexarbeit ist keine alltägliche Arbeit. Ich spreche nicht von Zwangs- oder Beschaffungsprostitution, sondern wenn man sich ganz bewusst dafür entschieden hat, mit Erotik sein Geld zu verdienen. Es ist gleichgültig, wie hoch die Ansprüche sind, die an eine Escortlady gestellt werden. Wenn sie aussteigt und irgendein Biedermann erkennt sie wieder, dann wird sie leider häufig kaum ein Bein auf den Boden der "anständigen" Welt bekommen. Höchstwahrscheinlich hat sie eine weitaus höhere Bildung als viele andere, ist redegewandt, eine gute Unterhalterin, eine Traumfrau. Aber das alles zählt im ersten Moment nichts, wenn sie den Hafen der Prostitution verlassen möchte.

Ausstieg planen - Job und Wohnung

Die Welt außerhalb der Sexarbeit kann unter Umständen grausam und ohne Mitgefühl sein. Der erste Gedanke sollte einigen profanen Fragen gelten: Wie bestreite ich meinen Lebensunterhalt, wo werde ich wohnen, was möchte ich machen, was kann ich und wie kann ich es realistisch erreichen? Wer vor seiner Karriere im Gewerbe eine Berufsausbildung absolviert hat, ist hier eindeutig im Vorteil. Die Berufserfahrung mag zwar anderweitig erworben sein, aber erst einmal macht sich eine Ausbildung im Lebenslauf gut. Wenn diese nicht vorhanden ist, muss man kreativ sein. Wenn man viele ausländische Kunden hatte, der Umgang mit ihnen Spaß gemacht hat, lohnt es sich, einen Fremdsprachenkurs anzuhängen, um sich berufliche Perspektiven zu schaffen. Es würde auch nichts dagegen sprechen, wenn sich eine Poledancerin im Fitnessbereich bewirbt. Es kommt immer darauf an, wie man sich verpackt. Das hat man als Escort jahrelang gelernt, warum sollte man es nicht im "normalen" Leben ebenfalls umsetzen.

Zusammenarbeiten professionell beenden

Oft arbeitet man im Erotikgewerbe nicht alleine. Ob man in einem Club oder einer Agentur gearbeitet hat, ob man sich mit anderen Prostituierten zusammen getan hat, um eine Bleibe zu finanzieren oder ob man ein anderes Arrangement mit einer Person getroffen hat - falls noch jemand Geld von einem möchte, bevor man aussteigen kann, sollte man dies mit der Person vorher klären. Sicherlich wird es nicht bei einem Gespräch bleiben, und wie das Gespräch ausgeht, kann niemand vorhersagen. Aber: wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Demjenigen ist auch nicht daran gelegen, seinen Kunden eine mürrische Escortlady vorstellen zu müssen. Wenn der Entschluss zum Ausstieg feststeht, dann sollte man sich nicht davon abbringen lassen. In dem Moment ist es egal, welche Steine einem in den Weg gelegt werden. Man hat sich damals für die Sexarbeit entschieden und nun entscheidet man sich für den Ausstieg.

Hilfe suchen und annehmen

Wer aus der Prostitution aussteigen möchte, aber noch keinen konkreten Plan besitzt, kann Hilfe von außen bekommen. Man darf sich nur nicht scheuen, danach zu fragen und man sollte "Frau" genug sein, Hilfe annehmen zu können. Sozialleistungen stehen auch Aussteigern aus der Sexarbeit zu. Diverse kirchliche Hilfsorganisationen und öffentliche Einrichtungen stehen jederzeit beratend zur Seite. Aber man muss bereit sein, die helfende Hand nicht wegzustoßen. Im Grunde fängt man wieder von Null auf an. Man war Profi der Prostitution und nun ist man Neuling. Aber das ist nun wahrlich keine Schande.

Für ganz mutige: Neuanfang in einer anderen Stadt

Ich gebe zu, dass es zu unschönen Begegnungen kommen kann, wenn man von einem Nachbarn geoutet wird, mit was man vorher sein Geld verdient hat. Eigentlich sollte man als Escort darüber stehen, aber trotzdem kann es einen tief in der Seele verletzen, wenn die bigotte Nachbarin abfällig über einen redet. Sollte so etwas passieren, empfiehlt es sich, nach außen hin Stärke zu zeigen. Die anderen Leute sollen lieber nicht mit Steinen werfen, wenn sie selber im Glashaus sitzen. Aber diese Einstellung zu erreichen geht leider nicht von heute auf morgen. Genau zu solch einem Zeitpunkt, der früher oder später immer geschehen kann, denkt man unweigerlich darüber nach, ob man nicht doch wieder zurück in die Prostitution möchte. Dort kennt man sich aus, dort stellt man jemanden dar. Aber: Die Ausdauer und Härte wird sich auszahlen. Man hat gelernt, mit den unterschiedlichsten Menschen umzugehen, auf sie einzugehen, also warum setzt man nicht gerade jetzt das Gelernte um? Man sollte sich nicht einschüchtern oder verunsichern lassen.

Wenn man keine familiären Bindungen hat oder auf diese verzichten kann, könnte man sich überlegen, nach dem Ausstieg aus der Prostitution in eine andere Stadt zu ziehen. Oft ist es einfacher, wenn man in einer komplett neuen Umgebung seinen Berufswechsel vollzieht. Andererseits sind gerade diese familiären und freundschaftlichen Bindungen sehr gut, wenn man mal einen seelischen Tiefpunkt hat und von Angehörigen aufgefangen werden kann.

 

Sexarbeit zu beenden ist möglich. Man darf sich nicht verschließen, Hilfe von außen anzunehmen. Bevor der Ausstieg beginnt, sollten bestehende Verbindlichkeiten vollständig geklärt werden, um einen sauberen Abschluss zu vollziehen. Ebenfalls sollte man sich vorher kundig machen, wie man den Lebensunterhalt bestreiten möchte, was man benötigt, wie man es erreichen kann – Beratungen aufsuchen. Man sollte niemals zu hohe Ziele stecken und diese Ziele klar formulieren. Kleine Etappenziele bringen einen letztendlich ebenso zum Erfolg. Das Wichtigste ist jedoch: Niemals den Mut verlieren, der Ausstieg ist möglich.

Eine Beratung bieten kirchliche Verbände und Frauenorganisationen wie: Sisters für den Ausstieg aus der Prostitution! e.V.

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Dieser Artikel wurde von einem freien Redakteur verfasst; darin zum Ausdruck gebrachte Meinungen entsprechen nicht notwendig den Meinungen von markt.de.

Bildquelle:

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