BDSM- & Fetisch-Lexikon von A-Z
BDSM- & Fetisch-Lexikon - A: Abduction bis Ass Worship
Abattage
Der französische Begriff Abattage bedeutet übersetzt so viel wie schlachten oder Schlachtung. Im sexuellen Kontext steht Abattage für das Verleihen eines Sklaven zur sexuellen Nutzung an eine dritte Person. Der Herr oder die Herrin der Sklavin oder des Sklaven sieht während des Verleihs zu, um so sexuelle Erregung zu erfahren. Diese Praktik findet vor allem in der BDSM-Szene großen Anklang.
Abduction
Abduction sind Entführungsspiele, bei der das Entführungsopfer gespielt versklavt, missbraucht oder vergewaltigt wird. Der Reiz liegt in der Überwältigung durch Körperkraft, Zuhilfenahme von Seilen und Fesseln, Knebeln, Spielzeugpistolen, Placebo-Tabletten, Spritzen und Verbalerotik. Außerdem wird das Opfer durch den Zielort erregt, der unbekannt sein kann und an dem es in einem Käfig oder Kerker gefangengehalten und misshandelt wird. Die Szenarien sind abgesprochen und alles geschieht mit dem Einverständnis des Entführten.
Abortfetischismus
Beim Abortfetischismus wird sexuelle Erregung hauptsächlich durch den Aufenthalt beziehungsweise durch sexuelle Praktiken in meist öffentlichen Toiletten hervorgerufen. Auch der Geruch, die Berührung oder der Geschmack verschiedener Toiletteneinrichtungsgegenstände können ausreichen, um die Erregung auszulösen. Modernere Bezeichnungen für den bereits veralteten Begriff Abortfetischismus sind Klo- oder Toilettenfetischismus. Gründe für diese Art Fetischismus können unter anderem Koprophilie, Urophilie, Exhibitionismus oder auch Voyeurismus sein.
Abrichtung
Die Abrichtung bezeichnet die Erziehung des Sub zum absolut gehorsamen Sklaven bzw. Sklavin. Eine konsequente Abrichtung des Sklaven erfolgt bis zur ersehnten psychischen Abhängigkeit. Die Abrichtung wird nicht nur durch Züchtigungen, Fesselungen und anderen Bestrafungen erzielt, sondern wird mittels „Zuckerbrot und Peitsche“ auch über begehrte Fetischobjekte bewirkt. Eine Sklavenausbildung ist nie vollendet, sondern wird in der Regel immer erweitert werden.
Acrotomophilie
Acrotomophilie, auch unter Deformationsfetischismus oder Amelotatismus bekannt, bezeichnet die sexuelle Neigung zu Personen mit abweichenden Körperformen durch amputierte oder fehlende Gliedmaße. Sexuell erregend sind Stümpfe, abgetrennte Gliedmaße, Missbildungen am Körper der Sexualpartner oder am eigenen Körper, teilweise in Kombination mit Sadismus oder Masochismus. Eine sexuelle Fixierung kann auch auf Lähmungen, Spastiken und orthopädischen Hilfsmitteln wie Rollstühle und Prothesen bestehen. Unter dem Namen Amelos haben sich Interessengruppen gebildet.
Agalmatophilie
Die Agalmatophilie beschreibt die sexuelle Zuneigung zu unbelebten menschlichen, oftmals nackten Darstellungen wie Statuen und Gemälden. Auch Sexpuppen, Schaufensterpuppen und andere Objekte dieser Art können eine Begierde auslösen. Schon das bloße Betrachten der nackten Statue oder anderen Objekte ruft eine sexuelle Erregung hervor. Je nach Ausprägung der sexuellen Zuneigung können auch die Geschlechtsteile an dem jeweiligen Objekt gerieben werden, um die sexuelle Lust zu befriedigen.
AHF
AHF ist die Abkürzung für Achselhöhlenfick, der auch Sex auf italienisch genannt wird. Der Mann klemmt dabei seinen Penis in die Achselhöhle des Partners oder der Partnerin und reibt sich darin. Der Druck auf den Penis kann mit dem Arm verstärkt werden. Für manche Männer ist eine starke Achselbehaarung oder Achselschweiß beim AHF besonders erregend. AHF ist auch die Abkürzung für die Selbsthilfegruppe Anonyme Hurenficker.
Alligatorklemmen
Alligatorklemmen sind ein Bau- und Elektrozubehör, das im Elektrofachhandel in unterschiedlichsten Varianten gekauft werden kann. Bei erotischen Spielen werden Alligatorklemmen als Klammern an Brustwarzen und im Genitalbereich eingesetzt. Je nach Druck und Zahnung wirken sie von leicht stimulierend bis schmerzhaft. Einige Modelle können durch eine Schraube fein justiert werden, wodurch der Schmerzgrad individuell eingestellt werden kann. Des Weiteren werden Alligatorklemmen bei Stromspielen eingesetzt. Klemmen und weitere Fetischtoys findest Du beim Fetisch-Zubehör.
Amelotatismus
Amelotatismus ist der Fachbegriff für Amputationsfetischismus, also die Vorliebe für Menschen mit fehlenden Gliedmaßen oder einem anderen körperlichen Handicap. Der Begriff leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie Zuneigung für Menschen ohne Glied. Amelotatismus steht in Verbindung mit der sexuellen Präferenz von körperlichen Verstümmelungen oder Missbildungen bei anderen Menschen und kann auch den Wunsch nach Amputationen am eigenen Körper beinhalten.
Ampelcode
Da es bei allen Fesselungs- und SM-Spielen um kontrollierten Freiheitsentzug und Schmerzzufügung geht, ist die vorherige Festlegung von Codewörtern extrem wichtig. Dabei hat sich der sogenannte Ampelcode, bestehend aus drei Wörtern bewährt. Diese stehen für „sofort aufhören“, „etwas weniger, bitte“ sowie „alles okay“. Empfehlenswert sind kurze und neutrale Codewörter, die sich nicht als Bestandteil des Rollenspiels fehlinterpretieren lassen. Der Ampelcode sorgt insbesondere beim passiven BDSM-Partner für Sicherheit und Vertrauen. Tipps für Codewörter und Sicherheitshinweise findest Du im Ratgeber Safeword - Sicherheit beim Rollenspiel und BDSM.
Analbehandlung
Bei Analbehandlungen handelt es sich um Praktiken, bei denen der passive Partner am Anus behandelt wird. Hierbei kommen die unterschiedlichsten Gegenstände zum Einsatz. Beliebt ist dabei die Nutzung eines Dildos. Mit Analplugs werden Dehnungen im Analbereich durchgeführt. Gerne wird auch Kerzenwachs eingesetzt, um schmerzhafte Stimulierungen herbeizuführen. Analbehandlungen werden gerne zur Demütigung des Sklaven oder der Sklavin durchgeführt. Das Eindringen in die Analregion steht symbolisch für die ausgeübte Macht.
Analgeburt
Bei der Analgeburt handelt es sich um eine Praktik, bei der Gegenstände anal eingeführt und anschließend ausgeschieden werden. Es können dabei die unterschiedlichsten Produkte eingesetzt werden. Diese sollten möglichst weich und biegsam sein. Analgeburten kommen besonders im Klinikbereich vor. Oft wird diese Variante des Spiels als Bestrafung für einen Sklaven eingesetzt. Es ist wichtig, dass hierbei besonderes Augenmerk auf die Hygiene gelegt wird. Mehr über Kliniksex erfährst Du im Ratgeber Doktorspiele und Kliniksex.
Angstspiele
Angstspiele sind ein wichtiges Element im BDSM. Dabei wird der Sklave bewusst in Situationen gebracht, in denen er Angst haben soll. Die Angstspiele laufen allerdings unter der Berücksichtigung gesundheitlicher Grenzen und inhaltlicher Absprachen. Vertrauen in die Herrschaft spielt daher eine große Rolle. Durch die Angstsituationen werden beim Sklaven Stresshormone freigesetzt, die zu sexueller Erregung führen. Doms und Dominas erfahren ebenso ein Hochgefühl, wenn sie den Sklaven in Angstzustände versetzen.
Animalplay
Unter Animalplay oder Pet Play wird ein Rollenspiel verstanden, in dem mindestens ein Partner als Pet die Rolle eines Tieres annimmt. Hierbei verkleidet sich das Pet häufig mit Tiermasken, auch Analplugs und weitere Sexspielzeuge kommen zum Einsatz. Der Petplayer verwendet oftmals Peitschen und Fesseln, um sein Pet zu trainieren und zu erziehen. Animalplay findet üblicherweise einvernehmlich statt. Nicht zum Animalplay gehört der sexuelle Umgang mit echten Tieren.
Asian Bondage
Asian Bondage ist der Oberbegriff für verschiedene Varianten von Fesselspielen, die aus asiatischen Ländern stammen. Am bekanntesten ist hier das Japanese Bondage, bei dem der oder die Sub kunstvoll mit Baumwollseilen gefesselt wird. Bei diesen auch als Kunstform angesehenen Fesselspielen werden Subs mit einer besonderen Knotentechnik gefesselt und häufig auch an einen Haken in der Decke gehängt, sodass sie den Kontakt zum Boden verlieren.
Ass Worship
Worship bezeichnet die Verehrung eines Körperteils und beim Ass Worship wird dem Po besondere Aufmerksamkeit zuteil. Je nach Spielart widmet sich der Assworship der reinen Betrachtung des nicht zwangsläufig unbekleideten Pos, was u. a. im Rahmen des Facesitting geschehen kann. Denkbar sind jedoch auch Liebkosung und Analverkehr. In extremen Fällen ist der Po der einzige Körperteil, welcher dem Fetischisten Befriedigung verschafft.
Atemkontrolle
Bei der Atemkontrolle (Hypoxyphilie oder Asphyxiation) erschwert ein Partner, etwa mit einer Schlinge, einer Tüte oder der Hand, sich selbst oder seinem Gegenüber das Atemholen oder unterbindet dieses sogar zeitweise. Der Sauerstoffmangel setzt im Gehirn Endorphine, sogenannte Glückshormone, frei. Zusammen mit dem Orgasmus kann so ein heftiges Rauschgefühl erzeugt werden. Atemkontrolle sollte möglichst nicht allein und nicht ohne Rettungsmechanismen angewandt werden, da es zu Ohnmacht oder Erstickung führen kann.
Atemreduktion
Bei der Atemreduktion handelt es sich um eine Extremform der Atemkontrolle. Sie wird vom dominanten Partner durchgeführt. Hierbei wird die Atmung nicht nur kontrolliert, es kommt dabei zu einer Reduktion des Sauerstoffs und in manchen Fällen wird die Zufuhr für einen kurzen Zeitraum komplett unterbrochen. Die dabei entstehende Panik wird als Erregung wahrgenommen. Für diese Art des Spiels muss zwischen den Partnern großes Vertrauen bestehen.
Atomage
AtomAge ist ein britisches Fetischmagazin, das 1970 erstmals erschien und bis 1980 durchgehend publiziert wurde. Gegründet wurde es von John Sutcliffe, einem Modedesigner, der unter dem Namen AtomAge bereits ein eigenes Label betrieb und sich ganz Lack- und Lederklamotten verschrieben hatte. Das Magazin punktete denn auch vor allem mit aufwendig produzierten, zum Teil ganzseitigen Fotos, auf denen Models in Lack und Leder posierten.Die englischsprachige Website mit vielen Coverbildern des Magazins findest Du hier.
Augenbinde
Die Augenbinde ist ein klassisches Accessoire bei Rollenspielen. Eine Augenbinde gibt es in verschiedenen Ausführungen, angefangen von einfachen Stoffbändern bis hin zu kunstvollen Augenmasken. Dieses Zubehör dient dazu, die Spannung zu steigern oder Ängste zu verstärken, da die anderen Sinne gesteigert werden.
Autonekrophile
Die Autonekrophilie bildet die Verkehrung der Nekrophilie. Im Gegensatz zur Nekrophilie, bei der eine Person zum Beispiel durch sexuelle Praktiken mit einer Leiche erregt wird, verspürt man bei der Autonekrophilie sexuelle Erregung durch die Vorstellung, selbst eine Leiche zu sein. Diese Fantasie wird insbesondere durch Zubehör im Rollenspiel, wie Leichenhemden oder Särge, verstärkt. Durch das Abbinden einzelner Körperteile nimmt das Gefühl, einen leblosen Körper zu besitzen, zu.
Auspeitschen
Auspeitschen bezeichnet eine Züchtigung des Sklaven oder der Sklavin. Eingesetzt wird dies bei der Versklavung, für Bestrafungen bei Vergehen oder einfach nach Willkür der sadistischen Herrschaft. Zum Auspeitschen verwendet werden neben der Peitsche meist Gerte, Reitstock, Rohrstock oder Flogger. Hinweise dazu im Spanking Ratgeber. Beispiele für Angebote und Gesuche für Auspeitschungen hier.
Weitere Seiten im Fetisch-Lexikon:
- B - Ballbusting bis Breathplay
- C-E - Caning bis Emetophilie
- F - Femdom bis Flogger
- G-J - Gag bis Japanese Bondage
- K - Keuschheitsgürtel bis Koprophagie
- L, M - Lecksklave bis Milf
- N, O - Nadelspiel bis Objektophilie
- P-R - Pantyhose bis Rack
- S - Scarification bis Spanking
- T, U - Tabu bis Urophilie
- V-Z - Velcro bis Zwangsjacke
- Alle Fetisch-Ratgeber
Sicherheitstipps:
- Safer Sex - wie schütze ich mich richtig?
- Safeword - Sicherheit beim Rollenspiel und BDSM
- Paysafecard und Gutscheincode - die gefährliche Abzockmasche im Internet
- Fake-Profile erkennen und durchschauen
- Fake-Bilder - So erkennt man sie
- Sexuelle Gewalt in der Beziehung - Hilfe für Opfer und Angehörige
- Chem-Sex-Partys: Gefahren und Sicherheitstipps
- Wie schütze ich mich vor Scamming und Liebesbetrug im Internet?
- Allgemeine Sicherheitshinweise
- Auslandswarnhinweise
- Sicheres Kaufen und Verkaufen mit Paypal
- Was ist Phishing - und wie schütze ich mich davor?
- Ratgeber Datensicherheit
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