Fetisch- und Sexpraktiken Ratgeber Übersicht
Bondage für Anfänger - Fessel-Fetisch in den eigenen vier Wänden
Es muss nicht immer das klassische Seil verwendet werden.Den besten Sex erlebst Du in kompletter Hingabe - mit Hingabe in Fesseln. Fesselspiele erfreuen sich zum Vorspiel und während des Sex immer größerer Beliebtheit. Lass Dich fallen und tauche ein in eine neue Welt als Sub. Auch ohne entsprechenden Fetisch entdecken immer mehr Pärchen die Freude am heißen Spiel mit Handschellen und Seilen. Mit etwas Vorbereitung und Umsicht gelingen spannende Bondage-Szenarien auch zu Hause, so dass der Fesselsex zum großen Orgasmus für beide Partner führt.
Bondage - die etwas andere Art der Fesselung
Wer bereits mit Handschellen und anderen Fesselutensilien experimentiert hat, landet früher oder später beim Bondage. Der Sinn hierbei ist es aber nicht den Partner zum Beispiel nur ans Bett zu fesseln, sondern diesen handlungsunfähig zu machen und somit ein Gefühl des Ausgeliefertseins zu bewirken.
Für den Partner, der fesselt, stellt Bondage oftmals sogar eine Art Kunst dar und wird mit viel Hingabe und Liebe ausgeführt. Bondage gibt es dabei von einfachen Fesselungen, die selbst von Neulingen gut ausgeführt werden können, bis hin zu sehr umfangreichen und langwierigen Ganzkörperbondages. Auch die komplizierten Arten von Bondage sind lernbar, anfangen sollte man aber zum Beispiel lieber mit einem einfachen und schnell zu erlernenden Oberkörperbondage.
Die Vorbereitung zu Bondage - Sicherheit
Bitte beachte folgende Sicherheitshinweise vor jedem Bondage - ansonsten können Gefesselte nachhaltige Schäden erleiden.
- Wenn Du zum ersten Mal Fesseln und Bondage ausprobieren möchtest, besprich im Vorfeld gemeinsam mit Deinem Partner Deine und seine Wünsche und Vorstellungen.
- Lass Dich nur von einem Partner fesseln, dem Du vollständig vertraust oder bitte eine Vertrauensperson anwesend zu sein.
- Verwende als Einsteiger immer Ledermanschetten als Hand- und Fußfesseln. Diese ziehen sich nicht zusammen und können keine Durchblutungsstörung verursachen.
- Verwende Karabinerhaken, so dass jemand schnell befreit werden kann. Karabinerhaken können auch in Verbindung mit Seilen genutzt werden, aber Seilknoten allein können zeitaufwändig zu öffnen sein.
- Eine Fesselung mit Seilen direkt an Händen und Füßen ist dagegen gefährlich. So darf die Durchblutung niemals durch zu feste oder sich zusammenziehende Fesseln gestört werden. Die Fesselung kann verrutschen oder ein Knoten kann sich direkt über dem Gelenk zusammenziehen. Während der Session kann es sein, dass der Sub die nachlassende Durchblutung gar nicht bemerkt. Anzeichen dafür sind ein Kribbeln, als würde ein Glied einschlafen und kalte, leicht verfärbte Gliedmaßen.
- Bei Nylonseilen musst Du darauf achten, Dich am Seil nicht an der Reibung zu verbrennen. Der sogenannte "Rope Burn" ist zwar ungefährlich, aber er zerstört auf jeden Fall die Stimmung.
- Legt zur Sicherheit vorab unbedingt ein Safeword, auch Stoppwort genannt, fest, damit der Sub bei Gefahr schnell und eindeutig die Session beenden kann und der Top die Fesseln löst.
- Besprecht vor der Session auch ein Codewort mit dem der Top den Bottom nach dem Befinden des Bottoms fragen kann. Der Bottom muss dann auch mit einem Codewort (z.B. "grün") antworten. Tut er dies nicht, so ist die Session sofort zu beenden.
- Verzichtet bei den ersten Sessions auf eine Knebelung, damit uneingeschränkt kommuniziert werden kann. Nutzt nur Knebel mit Atemwegen aus Erotikshops, verwendet keine Tücher oder anderes Material. Es besteht ansonsten Erstickungsgefahr bei Verschlucken!
- Besprecht auch weitere Tabus, die während der Session nicht passieren dürfen bzw. zum sofortigen Abbruch führen.
- Vor oder während einer Bondage-Session dürfen niemals Alkohol oder andere Drogen konsumiert werden.
- Lass einen Gefesselten nie allein.
Bondage als Anfänger: Los geht’s
Sorg' für eine entspannte, angenehme Umgebung. Nur so kann man sich auf Fetischsessions richtig einlassen. Da der Sub in der Regel sehr wenig Kleidung trägt, wäre es keine gute Idee, längere Sessions in einem kalten Raum durchzuführen. Stell' ruhig ein paar Kerzen auf, die Du übrigens auch gleich für lustvoll-schmerzhafte SM-Spiele mit Heißwachs einsetzen kannst - Tipps zu SM-Wachsspielen hier.
Reizentzug bei Bondage
Wer nichts sehen kann, nimmt alles noch intensiver wahr.Wenn Du positive Erfahrungen beim Bondage und genügend Vertrauen in Deinen Partner gesammelt hast, kannst Du Deine Bondage mit Augenbinde und dann mit Ohrstöpseln erweitern. Jeder Reiz wird dann sehr viel intensiver erlebt. Der Reizentzug sorgt zudem für verstärkte Abhängigkeit zum Partner. Wird der Sub komplett von Außenreizen abgeschirmt, treten bald Halluzinationen auf. Daher sollte das Spiel nur mit psychisch stabilen Personen und in kurzen Zeiträumen durchgeführt werden. Auch hier gilt, dass der Sub nicht allein gelassen werden sollte.
Fesselungen für Fortgeschrittene
Wenn es Dir und deinem Partner gefällt, dann kannst Du Deiner Fantasie freien Lauf lassen und Deine Träume ausleben. Probiert unterschiedliche Rollenspiele rund um Unterwerfung und Dominanz aus. Es gilt wie immer: Erlaubt ist, was Spaß macht und was man zu Hause problemlos umsetzen kann.
Habt ihr Gefallen an Fetisch und Bondage gefunden, spricht nichts dagegen, solche Sessions immer wieder einzulegen und das Bondage regelmäßig durchzuführen. Natürlich müsst ihr nicht gleich in die Vollen gehen und zu Hause einen Bondageraum installieren. Bereits die Hälfte aller Deutschen haben Fesselungen beim Sex ausprobiert und dies nicht umsonst: Es hat eine besondere Wirkung auf die Psyche und kann das Vertrauen in den Partner und die Beziehung im Allgemeinen dauerhaft stärken. Wer sich fesseln lässt, der vertraut dem anderen. Wer fesselt, ohne zu verletzen, wird viel gefühlvoller auf die Bedürfnisse des Partners eingehen können.
Bondagekurse für das Liebesspiel buchen
Wer zum Bondage-Experten werden möchte oder sich nicht zutraut, sich Bondage selbst anzueignen, zum Beispiel in Form von Literatur oder Videos, der findet gute Hilfe in angebotenen Seminaren. Dort werden in der Regel nicht nur die Grundtechniken professionell vermittelt, sondern auch kompliziertere Fesslungen vorgeführt und zum Ausprobieren angeboten. Entsprechende Kurse und Seminare gibt es sowohl für echte Anfänger als auch für Bondagefans, die zum Beispiel eine bestimmte Art des Zierbondages lernen möchten.
Für Anfänger eignen sich vor allem Gruppenkurse, dort wird nichts vorausgesetzt, außer das man selbst keine Hemmungen hat. Wer es lieber etwas privater möchte oder wessen Interessen doch etwas ab vom Mainstream liegen, der sollte hingegen eher auf ein Einzelcoaching durch einen Bondage-Master zurückgreifen. Angebote dazu gibt es genug über den Begriff Bondage in Kleinanzeigen und niemand schaut einen schief an, weil man eine etwas ausgefallenere Sexpraktik erlernen möchte.
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