BDSM- & Fetisch-Lexikon von A-Z
BDSM- & Fetisch-Lexikon - L, M: Lecksklave bis Milf
Leather-Pride-Flag
Die Leather-Pride-Flag ist die Flagge der homosexuellen Lederfetischisten und BDSM-Subkultur. Sie wurde von Tony DeBlase entworfen und 1989 beim International Mr. Leather präsentiert. Die Flagge wurde in den USA ein Symbol für alle Orientierungen. In Europa ist die Verbreitung außerhalb der schwulen Subkultur gering. Die Fahne zeigt waagerecht verlaufende schwarze und dunkelblaue Streifen, mittig einen weißen Streifen. In der oberen linken Ecke befindet sich ein nach links gekipptes rotes Herz.
Lebendmöbel
Lebendmöbel beschreibt die Praktik, Menschen als Inventar zu nutzen. Die Person kann sich dafür in der Hündchenstellung befinden und wird als Sitzgelegenheit oder Fußhocker genutzt. Auch als Anrichte im liegenden Zustand wird der Körper des Unterwürfigen gebraucht. Eine andere Bezeichnung für Lebendmöbel ist Forniphilie vom englischen forniphilia. Diese sexuelle Spielart kennt sehr viele Formen, abhängig von den persönlichen Vorlieben und der Kraft, Ausdauer oder Schmerzgrenze einer Person.
Lecksklave
Ein Lecksklave ist ein menschliches Sexspielzeug für dominante Frauen. Dabei wird zwischen objektbezogenen und körperbezogenen Lecksklaven unterschieden. Objektbezogene Lecksklaven müssen Gegenstände, wie beispielsweise die Stiefel oder High Heels der Herrin, ablecken und erotisch säubern. Es gibt hierbei kaum Grenzen, welche Objekte abgeleckt werden müssen. Körperbezogene Lecksklaven hingegen müssen ihre dominante Halterin oral stimulieren und verwöhnen, wobei die Vaginalstimulation mit Mund und Zunge eine hohe Ehre für den Lecksklaven darstellt, Tipps dazu unter Cunnilingus - der Blow-Job für die Frau.
Ledersau
Allein der Anblick von Leder kann zu einer sexuellen Erregung führen.Der Begriff Ledersau setzt sich aus Leder und Sau zusammen und meint eine weibliche oder männliche Person. Meistens sind es Männer aus dem BDSM und der Gayszene. Sie bevorzugen versaute, tabulose Sexspiele, in denen sie ihre Vorliebe für Leder oder ihren Lederfetisch ausleben. Die Ledersau erfährt durch den Anblick, den Geruch, das Berühren und das Tragen von Leder sexuelle Erregung.
Lippenlöffel
Lippenlöffel werden bei Klinikspielen verwendet, um die Lippen seitlich auseinanderzuziehen und den Mund zu öffnen. Durch den offenen Mund wird die Speichelproduktion erhöht und das Schlucken erschwert. Der Bottom kann nur undeutlich sprechen. Wird der Lippenlöffel bei Rückenlage verwendet, besteht die Gefahr des Erstickens oder Verschluckens. Atemwegsverletzungen oder Brechreiz sind selten. Das Gerät kommt aus der Zahnheilkunde und besteht meistens aus Kunststoff oder Stahl.
LLL
LLL ist eine szenetypische Abkürzung für Lack-Leder-Latex. Menschen, die sich LLL verschrieben haben, werden auf unterschiedliche Art und Weise von den Materialien angeregt. Sei es der Geruch, das Anfassen oder das Tragen eines der Materialien, dieser Bereich ist äußerst facettenreich. Das Angebot an Bekleidung oder auch Sextoys ist beinahe unendlich groß. Das Besondere an LLL ist, dass man diese Vorliebe sehr gut in das alltägliche Leben integrieren kann.
Luftballonfetisch
Der Luftballonfetisch, auch Looner-Fetisch genannt, kann viele Formen haben. Für die meisten Liebhaber ist es sexuell erregend einen aufgeblasenen Ballon an sich zu reiben und dabei sogar zum Orgasmus zu kommen. Das Reiben an einen oder mehreren Ballons kann man auch zu zweit machen. Andere lieben den Geruch oder den alleinigen Akt des Aufblasens. Für manche Luftballonfetischisten ist es auch sehr reizvoll den Ballon zum Platzen zu bringen.
Maledom
Maledom ist die Abkürzung für male domination, was „männliche Dominanz“ bedeutet. Bei dieser Variante dominiert der Mann die Frau, wobei sexuelle Handlungen nicht unbedingt im Vordergrund stehen. Die Spielarten sind vielfältig und reichen von höchster Verehrung der Frau für den Mann bis hin zu völliger sklavischer Unterwerfung. Die Dominanz des Mannes kann ebenso unterschiedlich sein und reicht von der Rolle des nachsichtigen Gebieters bis hin zum herrischen Unterdrücker. Tipps unter "Wie werde ich ein guter Dom".
Maskenfetisch
Beim Maskenfetisch kommen Masken in vielfältigen Varianten aus Leder, Latex, Spandex und PVC zum Einsatz. Ziel kann die Atemkontrolle sein. Der Top kontrolliert und reduziert beim Maskenträger die Atmung, was den Träger erregt. Oft sucht der Maskenträger Anonymität, die ihm hilft, sexuelle Begierden auszuleben. Manchmal ist damit die Fantasie verknüpft, als Gummipuppe oder gesichtsloses Objekt zu dienen. Die Maske ermöglicht die Sensibilisierung bestimmter Sinnesorgane oder führt zum Gefühl des Ausgeliefertseins.
Menschliche Toilette
Als eine der unterwürfigsten Praktiken im Fetischbereich gilt die menschliche Toilette. Dabei stellt sich der devote Mann oder die devote Frau als Auffangbecken für Kot und Urin des dominanten Akteurs zur Verfügung. Die menschlichen Ausscheidungen sind je nach Vereinbarung entweder direkt mit dem Mund oder mit den Händen aufzunehmen. Zur Durchführung dieser Praktik kommt oft ein Stuhl mit Loch zum Einsatz, unter dem der oder die Empfangende sich positionieren muss.
Metakonsens
Beim Metakonsens wird bewusst auf ein Safeword verzichtet.Als Metakonsens werden Rollenspiele bezeichnet, die sich an der Grenze zwischen einvernehmlichem und nicht einvernehmlichem Handeln bewegen. Hierbei erhält der aktive Partner vor Beginn des Spiels vom passiven Partner die Erlaubnis, nach eigenem Ermessen zu handeln. Das Spiel wird also möglicherweise auch ohne Einvernehmen des passiven Partners fortgeführt. Es wird bewusst auf die Verwendung eines Safewords verzichtet. Das Risiko wirkt daher für den Sklaven oder Sklavin besonders erregend. Der Metakonsens kann auch auf den nicht sexuellen Bereich einer Beziehung ausgedehnt werden.
Milchbrüste-fetisch
Beim Milchbrüste-Fetisch, auch Laktophilie oder Muttermilch-Fetisch genannt, sind angeschwollene, mit Muttermilch gefüllte Brüste das Objekt der Begierde. Dabei führt das Stillen eines Babys oder das Abpumpen der Muttermilch zur sexuellen Erregung. Wenn der Betreffende direkt gestillt wird, spricht man von erotischer Laktation. Diese bezieht sich nicht nur auf den Stillvorgang an sich, sondern umfasst auch die damit verbundene zärtliche Zuwendung durch die Milchspenderin.
MILF
Die Abkürzung bezieht sich auf eine Frau im mittleren Alter, die man sexuell attraktiv findet. Sie stammt aus dem Amerikanischen, wo sie ausgeschrieben mother I'd like to fuck heißt. Ob das Objekt der Begierde tatsächlich Kinder hat, ist dabei nachrangig. Der Begriff MILF hat sich vor allem in Film und Literatur zur Kategorisierung etabliert, wird aber mitunter auch in Kontaktanzeigen verwendet.
Monoglove
Der Monoglove ist eine Art Korsett für die Arme. Er wird eingesetzt, um die Arme auf dem Rücken zu fixieren. Eine Befreiung aus eigener Kraft ist mit den parallel angeordneten Armen nicht möglich. Der Monoglove besteht meist aus Leder- oder Latexvariationen und ist mit Ösen, Haken und Ringen versehen. Über diese kann eine Regulation der Fesselung erfolgen. Oftmals eingesetzt wird der Monoglove bei Bondage-Variationen wie beim Strappado oder Hogtie.
Mud
Mud ist der englische Begriff für Schlamm und bezeichnet die Vorliebe für alle Sexspielereien, die mit Schlamm und Dreck zu tun haben. Zentral ist dabei meist das Bedürfnis, sich nackt im Schlamm zu wälzen, in Matsch zu baden oder sich damit einzureiben. Es gibt auch die passive Mud-Vorliebe, bei der große Erregung entsteht, wenn Du anderen dabei zusiehst, wie sie mit Schlamm spielen.
Mummification
Unter Mummification versteht man das vollständige Einwickeln einer Person beispielsweise in Verpackungsfolie, Binden, Gipsverbände oder Klebebänder, bis diese bewegungsunfähig ist. Die sensorischen Fähigkeiten werden dadurch stark eingeschränkt. Die Haut der passiven Person wird mit möglicherweise Hautirritationen auslösenden Materialien großflächig von der Luftzirkulation abgeschnitten, sodass die Mummification eine erhebliche körperliche Belastung darstellt. Es ist deshalb Vorsorge zu treffen, das Material im Notfall unverzüglich entfernen zu können. Bewegungsunfähige dürfen nicht allein gelassen werden.
Mysophilie
Mysophilie bezieht sich auf die Vorliebe für spezielle Düfte und ist deswegen umgangssprachlich auch unter dem Begriff Geruchsfetischismus bekannt. Der mysophil veranlagte Mensch empfindet sexuelle Erregung, wenn er mit Gerüchen in Berührung kommt, welche die meisten Menschen als unangenehm wahrnehmen. In aller Regel sind dies Ausdünstungen, die vom Körper ausgehen, wie zum Beispiel Schweiß, Verdauungsgase oder Gerüche aus dem Intimbereich. Geruchsfetischisten nehmen die Gerüche vor allem durch getragene Wäsche auf. Der Geruchssinn fokussiert sich auf einen bestimmten Duft und nimmt diesen weitaus intensiver wahr.
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13.12.2024
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